Für immer Dein

Erzähl mir nicht,
 dass die Zeiten sich ändern,
 dass alles im Leben einmal vergeht.
 Die Vögel fliegen in wärmere Länder,
 dort, 
wo ein lauer Sommerwind weht.
  
 Lass uns zusammen den Walzer tanzen,
 solange dieses noch möglich ist.
 Lass uns sein wie zwei Pflanzen,
 schauend in das Sonnenlicht.
  
 Lass uns nicht über das 
Vergängliche reden,
 es ist noch nicht zu spät.
 Lass uns dankbar sein für unsere Liebe,
 die sonst so schnell vergeht.
  
 Ich möchte mit dir zusammen
 auf ewig glücklich sein.
 Ich möchte, dass du sagst,
 ich bin für immer Dein.

© Kamilla-Maria Kowalski

 
 

Wo bist du 

Ich schaue aus dem Fenster 
 und sehe dich. 
 Die Bilder der Vergangenheit 
 umarmen mich. 
  
 Ich frage mich, 
 wo du jetzt bist, 
 ob du mich auch vermisst. 
  
 In meiner Erinnerung 
 ist die Zeit stehengeblieben. 
   Ich werde immer an dich denken 
 und dich lieben. 
  
 © Kamilla-Maria Kowalski 

Verdammnis

Wir haben dieses Spiel begonnen.
 Harmlos fing es an.
 Augen und lachende Gesichter,
 Masken aus Stahl.
  
 Wir haben dieses Spiel begonnen,
 mit dem Blick fing es an.
 Das Lächeln, das folgte.
 Lautes Lachen
 hörte ich schon damals,
 höre ich noch heute.
  
 Augen blicken, Gesichter lachen
 und verdammen.
 Dieses Spiel, das kein Spiel ist.
  
 Verdammt ist dein Lachen,
 verdammt ist das, was du bist.
 Spiel, das kein Spiel ist.

 
 © Kamilla-Maria Kowalski 

Das Schweigen

Wir haben Sätze geformt,
 sie ausgesprochen.
 Der Klang unserer Stimmen in
 diesem Raum,
 ein stummes Echo der Vergangenheit.
 Ich sehe uns sitzen an diesem Ort.
 Unsere Schatten, 
sie reden noch.
 Doch wir,
schon lange vom Schweigen 
umhüllt. 

  © Kamilla-Maria Kowalski 

Wo warst du

Sprich, Liebe, sprich.
 Wo warst du,
 als der Regen auf mich niederfiel?
 Wo warst du in dem Augenblick,
 als er von mir ging?
 Ich sah dich weit im Nebel,
 im Tal meiner Tränen,
 in diesem einzigen Augenblick.
 Da war nur Leere ohne dich,
 sonst nichts.
 Sprich, Liebe, sprich!
 Wo warst du an diesem Tag,
 als er von mir ging?

© Kamilla-Maria Kowalski 
 


Die Erkenntnis

Ich weiß, 
wir lebten in verschiedenen Welten.
 Du wolltest die Welt sehen,
 ich im Verborgenen leben.
 Du bist damals einfach gegangen.
 Seitdem sind so viele Jahre vergangen.
 Wir versuchten miteinander zu sprechen.
 Unser Schweigen konnten wir 
 jedoch nie brechen.
 Vielleicht hast du manchmal 
 an mich gedacht.
 Vielleicht hat es dir nichts ausgemacht.
 Was ist uns geblieben, 
frage ich mich.
 Das Leben hat uns verändert.
Ich erkenne dich nicht.

© Kamilla-Maria Kowalski 


 


Der Verrat 

Ich habe gehofft,
 deine Worte sind Lügen.
 Ich habe geglaubt, 
 ich weiß, wer du bist.
 Ich habe verdrängt,
 alles, was du mir sagtest,
 baute Luftschlösser aus meinen Illusionen. 
  
 Ich habe Ausreden erfunden, 
 um die Liebe zu halten.
 Ich dachte, tief im Inneren, 
 da bist du es noch.
  
 Ich suchte nach Freiheit, 
 doch ich konnte sie nicht finden.
 In meinen Gedanken,
 da warst immer nur du.
  
 Ich habe Ewigkeiten zu dir gehalten,
 an das Gute im Menschen immer geglaubt.
 Ich habe dir Worte verziehen, 
 die messerscharf waren,
 ich habe an unsere Liebe geglaubt.
 
© Kamilla-Maria Kowalski 
 

Die Leere

Erzähl mir von deinem Leben,
 wir haben uns so lange nicht gesehen.
 Ich sehe noch den Kerzenschein in
 dem dunklen Raum.
 Ich konnte deine Gesichtszüge erkennen,
 wollte deinen Namen nicht nennen.
  
 Ich wusste, 
sobald die Flamme erlischt,
 wird der Morgen uns alles nehmen,
 was uns jemals verband.
 Jetzt, da ich vor dir stehe,
 fühle ich diese Leere
ganz stark.

 
 © Kamilla-Maria Kowalski 



 Im Wind 

Ich höre dich, Wind.
 Du hast deine Gedanken zu mir getragen.
 Gedanken, die klagen.
 Ich kann nicht mehr zurück.
 Nicht an diesen Ort.
 Wo die Liebe blutverschmiert in der
 Ecke liegt.
 Er und ich, 
wir haben sie bekämpft, 
gefoltert und besiegt.
 Dann haben wir sie gemeinsam zu 
Grabe getragen.
 Wir können nicht zurück.
 Da ist nichts.
 Nur das Rauschen der Blätter,
 wenn du das Grab besuchst.

 
© Kamilla-Maria Kowalski 

Liebe im Krieg 

Lauft, meine Gedanken,
 holt ihn ein.
 Lasst ihn fühlen,
 ich bin nicht weit.
 Bevor der Krieg uns trennte,
 war er so nah.
 Jetzt nur sein Brief
 in meiner Hand.
 Die Seiten verschmutzt
 und blutverschmiert.
 Ich sehe die Spuren 
 seiner Tränen,
 während er schrieb.
 

 © Kamilla-Maria Kowalski 


An meine geliebte Frau 

Ich schreibe dir diesen Brief,
 weil ich nicht weiß, 
 ob ich dich jemals wiedersehe.
 Viele meiner Freunde 
 sind in diesem Krieg bereits gefallen. 
 Die ganze Situation 
 spitzt sich von Tag zu Tag zu und
 meine Hoffnung, 
 dich bald wieder in meinen Armen 
 halten zu können,
 verblasst immer mehr.
 Sollte ich nicht wiederkommen, 
 möchte ich, dass du weißt, 
 dass kein Augenblick vergangen ist, 
 an dem ich nicht an dich gedacht habe. 
 Jede Sekunde meines Lebens
 trage ich dich tief in meinem Herzen. 
 Ich habe dein Foto immer bei mir und
 am Ende des Tages, 
 bevor ich mich schlafen lege, 
 schaue ich in dein lächelndes Gesicht 
 und denke an dich.
 Du sollst wissen, dass ich, 
 sollte ich nicht überleben, 
 dort auf dich warten werde, 
 wo auch immer das sein mag.
 Meine Liebe zu dir wird 
niemals sterben.
 
© Kamilla-Maria Kowalski 
 


Der Liebe Macht

Verschleiert ist die Gegend, 
in der sie sich begegnen.
 Bald wird es aus dunklen Augen 
Tränen regnen.
 Stunden im Nebel werden zu Sekunden, 
 Geister der Unsicherheit drehen
 ihre Runden.
 Gesten und Gebärden, 
die Erinnerung werden.
 Sechs Tage im Himmel, 
einen Tag auf Erden.
 Zwei verstörte Seelen spüren 
der Liebe Macht.
 Ihre Sehnsucht, 
in der Tiefe der Nacht.
 

  © Kamilla-Maria Kowalski 

 Zwischen den Gezeiten 

Da, wo die Welt endet,
 beginnt meine Liebe.
 Ich sehe dich zwischen den Gezeiten
 meiner Sehnsucht,
 im Licht des Lebens,
 als kleinen Punkt am Horizont.
 Deinen Namen rufend,
 laufe ich dir entgegen.
 Die Welt hält mich auf.
 Dich nicht mehr erkennend,
 bleibe ich stehen.
 Vielleicht versuche ich es am nächsten Tag. 
Vielleicht.

 
© Kamilla-Maria Kowalski